Sieben Elemente einer planetaren Ethik

Sieben Elemente einer planetaren Ethik

"Es gibt keine wichtigere Aufgabe,
als die ERDE, unseren wunderbaren Planeten,
bewohnbar zu erhalten!"

Martin Vosseler, 1948-2019

Am 7. Oktober 2023 habe ich zusammen mit Toni Reichmuth in Flüeli-Ranft einen ca. 20 kg schweren Stein auf den Carrix geladen. Abwechselnd haben wir das Wägeli bei wunderbarem Herbstwetter auf die Älggi-Alp, den geografischen Mittelpunkt der Schweiz gezogen. Der Stein soll hier nach seiner Reise von Elm einen schönen Platz erhalten und uns an den Arzt, Friedens- und Umweltaktivisten Martin Vosseler erinnern. Dieser hat sich, unter anderm auf zahlreichen Weitwanderungen, für eine erdverträgliche Zukunft engagiert und einmal gesagt:

"Gesundheit, Freundschaft und das Staunen über die Wunder der Schöpfung sind das Kostbarste in meinem Leben. In mir ist tiefe Dankbarkeit, mit Familie, Freunden und vielen Menschen verbunden zu sein, die gemeinsam auf dem Weg zu einer erdverträglichen Menschheit unterwegs sind."

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Martin Vosseler hat sieben Elemente einer planetaren Ethik formuliert, welche uns bereits auf der Reise von der Quelle bis zur Mündung der Aare begleitet haben:

1. Staunen (das Wiederverbinden mit dem Kosmos)
2. Mitmenschlichkeit und Friedensbewusstsein
3. Respekt für die anderen Lebewesen (Mitgeschöpflichkeit)
4. Die Freude an der Vielfalt (am Andersartigen)
5. Fülle und Genügsamkeit
6. Humor, Begeisterung, Mut
7. Zuversicht und Urvertrauen

Das langsame Unterwegs-Sein in der Natur bot uns wunderbare Gelegenheiten, um mit allen Sinnen zu erfahren, was Martin mit diesen Elementen gemeint hat. Wir hatten Zeit für tiefgründige Gespräche, spontane Begegnungen, haben gelacht und konnten in den Gedanken an zukünftige Projekte Zuversicht schöpfen. Wir brauchten Mut und Vertrauen in unsere Kräfte beim Klettern an der 60 Meter hohen Europaleiter und freuten uns immer wieder an der Vielfalt und Fülle unseres Lebens. Wir staunten über die herbstlich bunte Schönheit der Pflanzen- und Tierwelt und genossen zum Abschluss ein herrliches Steinpilz-Risotto.

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Martin benutzte für den grossen Wandel indem wir uns befinden das Bild der Metamorphose des Schmetterlings. Die Verwandlung braucht Zeit und verlangt Geduld, auch das etwas, was wir unterwegs mit dem schweren Stein üben konnten:

"Der Wandel gleicht der Metamorphose: Die alte Ordnung zerfällt, die neue bildet sich leise. So braucht es vielleicht auch die bremsenden Kräfte, die uns gelegentlich fast zur Verzweiflung bringen. Sie bremsen die Entwicklung, bis die Zeit einer Welt der planetaren Ethik und maternalen Kultur, eine Welt der Beziehungen und Verantwortung, eine Welt des Respekts und der Ehrfurcht vor dem Leben gekommen ist."

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Am 8. Oktober hat der Stein seinen besonderen Platz auf der Älggi-Alp erhalten. Wer findet ihn? Ein Besuch ist auf jeden Fall eine Reise wert!

Nach einem goldenen Sonnenuntergang schauten wir dankbar hinauf zu den Sternen und fühlten uns verbunden mit uns selbst, der Natur und dem ganzen Universum. Danke Toni für die gemeinsame Zeit, und dass du den Stein ins Rollen gebracht hast.

Link zur Martin Vosseler Gesellschaft


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