Es gibt ein Leben das leichter, schöner und einfacher ist.

Es gibt ein Leben das leichter, schöner und einfacher ist.

Am 10. Juli 2023 ist ein ausführliches Interview im Go Green Magazin erschienen. Ich bedanke mich herzlich bei Christian Bürge und Julia Tiefenbacher für das Interesse an meinem Projekt und die gelungene Zusammenfassung unseres Gesprächs.

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Link zum ganzen Interview: https://gogreen.ch/de/michael-schoch-die-menschen-wissen-dass-sie-zuviel-konsumieren/

Hier habe ich einige für mich besonders wichtige Stellen aus dem Interview rauskopiert:

Wieviel brauchen wir?

Weniger! Denn ich bin persönlich überzeugt, dass wenn man über Klimaproblematik und andere grosse Themen, wie globale Ungerechtigkeit und andere Krisen spricht, dann kommen wir eigentlich nicht daran vorbei, über Suffizienz zu sprechen.

Die Wirtschaft setzt aber vor allem auf neue Technologien.

Die Wirtschaft präsentiert uns neue, effiziente Technologien, richtig. Effizienz brauchen wir auch, damit wir die Krise lösen können. Und wir brauchen auch alternative Technologien. Aber was aus meiner Sicht in unseren Breitengraden prioritär wäre, ist Suffizienz. Erst müssten wir uns fragen: Was brauchen wir wirklich? Und erst in einem zweiten Schritt: Welches ist die passende Technologie?

Suffizienz setzen viele mit Verzicht gleich. Denken Sie, unsere heutige Konsumgesellschaft ist bereit dafür?

Ich hatte schon vor meinem Projekt, welches von Clima Now unterstützt wird, den Eindruck, dass der Konsum und das unglaubliche Tempo unseres Lebens vielen Menschen zuviel ist. Ich hatte oft Begegnungen, wo Menschen sagten: Eigentlich reicht es uns. Daher denke ich, der Boden ist da für eine Diskussion über die notwendige Transformation. Und das über die politischen Lager hinaus.

Unser System ist auf Wachstum ausgerichtet. Schrumpfung der Wirtschaft bedeutet für unser Verständnis Rückschritt. Wie passt Suffizienz da hinein?

Es muss sich etwas ändern. ... So weiter wie bisher – einfach nachhaltig – reicht nicht. Grenzenloses Wachstum überfordert unseren Planeten, alle Ressourcen und alles, was darauf lebt. Auch den Menschen. 

Wie stellen Sie sich die idealtypische Gesellschaft vor?

Ich stelle mir vor, dass wir uns wieder in kleineren Räumen bewegen. Die globale Dimension ist zwar spannend, aber ich glaube, dass wir Menschen eigentlich eher fähig sind in kleinen Räumen und kleineren «Communities» zu leben.

Wieviel ist gut genug?

Hierzu habe ich eine schöne Anekdote: Auf einer meiner Touren habe ich in Einsiedeln ein paar Pilgerinnen getroffen, als ich dort im Kloster in einem Pilgerzimmer übernachtete. Ich habe mich mit ihnen über genau dieses Thema unterhalten. Ihre Antwort auf diese Frage war: «So viel wie in einen Rucksack passt». Das finde ich ein schönes Bild. Denn das ist so viel, wie man selber tragen kann. Es ist sehr unterschiedlich und individuell, was für eine Person genug ist. Darum finde ich diese Metapher sehr stimmig.